Der Hersteller 3CX hat zur Ergänzung des bisherigen Lizenzierungsmodells die beiden Small Business-Produkte 3CX SMB 10 und 3CX SMB 20 auf den Markt gebracht.
Grundsätzlich kann die 3CX-Software auf einem lokalen Rechner oder auf einem Rechner in der Cloud betrieben werden. Die Cloud-Lösungen werden von spezialisierten IT-Solution-Providern wie der Arconda Systems AG betrieben, wobei 3CX inzwischen für kleine Systeme ohne Applikationskopplung eine eigene Cloud-Lösung als „Hosting“-Option vertreibt. 3CX bezieht das Hosting von dem kostengünstigen Cloudanbieter Digital Ocean.
Bei allen Telefonanlagen handelte es sich bisher um komplett eigenständige Telefonsysteme mit individuellen Software- und Datenbankinstallationen. Mit den Produkten 3CX SMB 10 und 3CX SMB 20 wird bei 3CX eine neue Architektur einer zentralen Telefonanlage eingeführt. Der Kunde betreibt nicht mehr seine eigene Telefonanlage, sondern nutzt maximal 10 oder 20 Nebenstellen in einer sehr großen 3CX-Telefonanlage gemeinsam mit vielen anderen SMB-Kunden. Das Abrechnungsmodell ändert sich ebenfalls. Es werden nicht mehr gleichzeitige Gesprächskanäle lizenziert, sondern „User“ = Nebenstellen, die auch alle gleichzeitig telefonieren könnten.
Aus technischer Sicht verändert sich die Systemadministration grundlegend. Der sehr umfangreiche Funktionsumfang der 3CX-Standardlizenzen wird drastisch reduziert und ist nur noch über eine stark abgespeckte neue Administrationsoberfläche administrierbar. Es sind Betriebsvarianten in sehr kleinen Umgebungen mit vergleichsweise simplen Callflows denkbar, die durch die funktionalen Einschränkungen keine Nachteile verzeichnen, aber von dem nochmals deutlich verbesserten Preis profitieren.
Letztlich ist eine Beratung erforderlich, die sicherstellt, dass die nachstehend angeführten Einschränkungen für den geplanten Einsatzbereich relevant sind:
- Maximal 20 Nebenstellen können angelegt werden.
- Interne Nebenstellennummern sind 5-stellig und werden von der Anlage selbst in einen nicht auswählbaren Nummernkreis automatisch vergeben.
- Maximal 1 SIP-Trunk möglich – Konsolidierung von mehreren Rufnummern in einer Anlage nicht möglich.
- Kein Gegensprechen, Paging oder Durchsagen möglich.
- Kein Faxserver verfügbar. Spezialisierte Leitungsanbieter können Abhilfe schaffen.
- Kein benutzerdefinierter FQDN. Jede Anlage erhält einen kryptischen FQDN.
- Kein benutzerdefinierter SMTP-Server. Alle E-Mails von der 3CX werden über den 3CX SMTP versendet.
- Keine MS 365 Integration.
- Keine CRM Integration.
- Keine Call Flow Designer Integration.
- Keine Hotel Software bzw. PMS-Anbindung.
- Maximal 25 Videokonferenzteilnehmer.
- Kein Hot Desking. Telefone können nur einem User fest zugeordnet werden.
- Kein Bridging mit anderen 3CX-Systemen.
- Kein Skill-Based-Routing in Warteschleifen.
- Kein manuelles Starten und Stoppen von Aufzeichnungen. Nur automatische Aufzeichnung entweder von allen Gesprächen oder nur von allen externen Gesprächen.
- Keine klassische Adminoberfläche – nur eine webbasierte Adminoberfläche mit sehr eingeschränkten Möglichkeiten.
- Bei Sperrung der IP-Adresse keine Möglichkeit der Entsperrung.
- Keine Priorisierung von Warteschleifen möglich.
- Keine Angabe von max. Signalisierungsdauern bei Signalisierungsgruppen.
- Telefone können nur per SBC angebunden werden.
- Keine VPN-Verbindungen möglich.
- Keine Codec-Verwaltung – weder für den Client noch für Telefone.
- Keine Anpassungsmöglichkeiten von Vorlagen (Telefone oder E-Mails).
- Keine Möglichkeiten Updates zu verwalten.
- Kein Backup.