Eine israelische Spionagesoftware, die unter Experten als das leistungsfähigste Spähprogramm für Smartphones bekannt ist und ebenfalls als Cyberwaffe eingestuft wurde, macht zurzeit erneute Schlagzeilen.
Es handelt sich hierbei um die Spionagesoftware „Pegasus“ der israelischen Sicherheitsfirma NSO Group Technologies, mit welcher ein Kunde uneingeschränkten Zugang zu dem Smartphone seiner Zielperson genießt. Jegliche Chat-Nachrichten können mitgelesen werden, jede App kann geöffnet werden und das Mikrofon, wie auch die Kamera kann nach Belieben aktiviert werden.
Laut NSO Group wurde diese Spionagesoftware zum Zwecke der Fernüberwachung der Smartphones von Terroristen und Kriminellen entwickelt. Des Weiteren wurde die Software angeblich nur an ausgewählte Staaten verkauft, wobei zwingend die Zustimmung des Verteidigungsministerium vorhanden war.
Jüngste Ergebnisse der internationalen Recherchegruppe erwiesen jedoch das Gegenteil.
Auf der Liste der Zielpersonen befanden sich forensisch nachgewiesen Journalisten meinungsbildender Publikationen, hochrangige Politiker, Oppositionelle, wie auch Menschenrechtsaktivisten.
Es kam verteilt auf 40 Ländern seit 2016 zu ca. 50’000 nachgewiesenen Zielpersonen.
Zu den Clients der NSO Group zählen unter anderem Mexiko, Marokko, Indien und Ungarn (als einziges Land Europas) – Länder, die häufig für mangelnde Meinungs- und Medienvielfalt kritisiert werden.
Wie kommt Pegasus aufs Smartphone?
Die Spionagesoftware kommt überwiegend über eine fingierte Nachricht inkl. eines korrumpierten Links auf das Smartphone. Allerdings ist es auch möglich das Schadprogramm unbemerkt auf das ausgewählte Smartphone zu laden – vorausgesetzt es ist eingeschaltet und mit dem Internet verbunden.
Wie überprüft man ob man ein Teil der Pegasus-Attacke ist?
Bislang haben IOS-User einen gewissen Vorsprung im Kampf gegen Pegasus, da hier bereits ein Programm entwickelt wurde, welches Pegasus und andere Schadsoftware aufspüren soll.
Es handelt sich um die kostenlose App Lookout. Ist dies der Fall soll persönlicher Kontakt zu Lookout aufgenommen werden.